Wenn beim Motorrad eine Inspektion oder eine Reparatur ansteht, stellen sich viele Motorradbesitzer die Frage, wie die Kosten minimiert werden können, indem sie zum Beispiel nicht in eine Fachwerkstatt gehen. Sicher kennt so mancher Motorradbesitzer irgendeinen Hobbyschrauber. Doch ist das Motorrad bei diesem wirklich in guten Händen oder sollte vielleicht doch besser zwischen einer Vertragswerkstatt oder einer freien Werkstatt die Entscheidung fallen?

Freie Werkstatt vs. Fachwerkstatt – Garantieansprüche wahren

Fachwerkstatt oder freie Werkstatt - Motor CloseUpWer sein Motorrad vom Markenhändler erworben hat, wird häufig darauf hingewiesen, dass nur der Gang in die Vertragswerkstatt die Garantieansprüche aufrecht erhält. Viele Motorradbesitzer befürchten entsprechend Nachteile, wenn die Wartungsarbeiten nicht von einer autorisierten Vertragswerkstatt durchgeführt wurden.

Die Garantie zu verlieren, ist natürlich eine Tatsache, vor der sich jeder Besitzer eines Motorrads fürchtet. Allerdings haben schon einige Gerichte Urteile zu diesem Thema gefällt, die den Motorradbesitzer von der Verpflichtung eine Vertragswerkstatt aufzusuchen freisprechen. Das Motorrad behält seine Garantie auch dann, wenn die Wartung nicht in einer Fachwerkstatt des Herstellers durchgeführt wurde.

Nach einem Garantieschaden in die Vertragswerkstatt?

Wenn am Motorrad ein Schaden im Rahmen der gesetzlichen Sachmängelhaftung oder der Garantie eintritt, so verändert sich die Sachlage. Der Händler kann dann durchaus die Bedingung stellen, dass eine entsprechende Fachwerkstatt aufgesucht werden muss. Dieser Forderung sollte der Motorradbesitzer dann auch tatsächlich nachkommen, um spätere Garantieleistungen zu sichern.

Welche Werkstatt bietet den besten Service?

Viele Motorradbesitzer entscheiden sich für den Gang in eine freie Werkstatt, da diese häufig die kostengünstigere Alternative darstellen. Leider bedeutet günstiger natürlich nicht immer auch besser.

Häufig schneiden freie Werkstätten im Vergleich zur Vertragswerkstatt schlechter ab. Aufgrund fehlender Markenkenntnisse werden Inspektionslisten nicht immer sorgfältig abgearbeitet oder spezifische Mängel nicht gefunden. Schließlich sind freie Werkstätten breiter aufgestellt und arbeiten markenunabhängig. Oftmals fehlen daher Kenntnisse über technischer Details zu bestimmten Motorradmodellen.

Im Gegenzug profitieren die Vertragswerkstätten natürlich von der Markenbindung, die profunde Kenntnisse der einzelnen Motorradmodelle eines Herstellers mit sich bringt.

Qualitativ hochwertige Instandsetzungen gewünscht

Wer eine professionelle, qualitativ hochwertige Arbeit an seinem Motorrad verlangt, kommt oftmals mit einer Vertragswerkstatt besser zurecht, auch wenn die Kosten ein wenig höher sein mögen. Insbesondere bei Motorrädern, die technisch sehr anspruchsvoll oder gar selten sind, empfiehlt sich der Gang in eine Vertragswerkstatt.

Allgemeine Wartungsarbeiten können allerdings auch von einer freien Werkstatt durchaus zur Zufriedenheit des Motorradbesitzers ausgeführt werden. Für die rechtliche Seite der Gewährleistung sind die Wartung oder Reparatur nach den Vorgaben des Herstellers durchzuführen. Dabei spielt es allerdings keine Rolle, von wem diese durchgeführt werden.

Kumpel als Helfer in der Not?

Fachwerkstatt oder freie Werkstatt - der gute KumpelWenn es um eine Kostenersparnis geht, so wenden sich viele Motorradbesitzer gerne an einen Kollegen, der als Hobbyschrauber versiert ist. In rechtlicher Hinsicht kann es hier allerdings zu Problemen kommen, wenn das Motorrad in einen Unfall verwickelt wird.

Wenn die Ursache für den Unfall auf einen technischen Defekt des Motorrads zurückzuführen ist, dann ist der Hobbyschrauber natürlich nicht zu belangen. Eine freie Werkstatt oder eine Vertragswerkstatt hingegen wird in solchen Fällen in die Pflicht genommen.