Wenn die Kupplung eines Motorrads kaputt geht, hat dies sich in der Regel schon einige Zeit vorher angekündigt. Dabei gehört das Rutschen der Kupplung zu den häufigsten Anzeichen, das etwas nicht stimmt. Wenn Du mit Deinem Motorrad losfahren möchtest, kann es passieren, dass Du obwohl Du die Kupplung betätigst, keinen Gang mehr reinkommst. Nachfolgend erfährst Du alles Wissenswerte rund um eine defekte Kupplung.

Was tun wenn die Kupplung am Motorrad kaputt ist?

Kupplung kaputt - Motor CloseUpJe nach Art Deines Motorrades kannst Du beim Kauf von neuen Kupplungsteilen schon mal gut zwischen 200 und 600 Euro bei einem Händler auf den Tisch legen. Entweder befindet sich die Kupplung bei einem Motorrad innerhalb des Getriebes oder des Motors. In vielen Bikes sind Mehrscheibennasskupplungen verbaut und diese werden mit Getriebeöl oder mit Motoröl betrieben. Mittels der Kurbelwelle wird die Kraft über eine Kette oder einen Zahnradtrieb auf den Kupplungskorb übertragen.

Trennt Deine Kupplung nicht richtig, dann kann es sein, dass der Kupplungsbodenzug zu stramm eingestellt ist. Einstellen kannst Du das an dem Kupplungshebel, und zwar so, dass zwischen dem Widerlager und Kupplungshebel an der Hebelhalterung wieder ausreichend Spiel entsteht. Der Wert dieses Spiels sollte zwischen einem und drei Zentimeter liegen.

Rutscht Deine Kupplung oder ist sie verschlissen, dann wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als die Kupplung auszutauschen.

Bauteile austauschen

Wenn Du mit dem Aufbau Deiner Maschine etwas vertraut bist, dann kannst Du bei einem Defekt den Austausch auch selber vornehmen. Bock Dein Motorrad auf seinen Hauptständer und lass das Motoröl aus der Ölwanne ab. Dann hängst Du den Kupplungszug aus und löst mit einem Schraubendreher die Schrauben vom Seitendeckel des Getriebes. Falls der Getriebedeckel sich nicht so einfach lösen lässt, kannst Du mit einem Gummihammer nachhelfen und ihn anklopfen. Schritt für Schritt löst Du jetzt die Schrauben von der Kupplungsdruckplatte und schraubst diese über Kreuz aus.

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Im nächsten Schritt kannst Du dann die Druckfedern entnehmen und dann die Druckplatte entfernen. Im Anschluss sind dann die Reib- und Stahlscheiben dran. Wenn Du vorhast, die gelösten Teile wiederzuverwenden, solltest Du Dir in jedem Fall die Reihenfolge bei der Demontage merken. Es ist natürlich äußerst wichtig, dass Du die Teile nachher wieder genauso einbaust, wie Du sie auch ausgebaut hast.

Kupplung kaputt - SchraubenzieherJetzt musst Du die Länge der Druckfedern vermessen und dabei gilt, diese dürfen nicht mehr als 3 mm kürzer sein als bei einer neuen Feder. Im Bereich der Reib- und Stahlscheiben verhält es sich gleichermaßen: Diese dürfen nicht dünner als 0,2 mm sein. Sind Kupplungsscheiben oder Federn nur zum Teil verschlissen, muss trotzdem der gesamte Satz erneuert werden. Bei einem Motorradhändler mit angeschlossener Werkstatt wirst Du so einen neuen Satz bekommen.

Ein Bad in Motoröl

Bevor Du die neuen Scheiben in Deinem Motorrad verbaust, müssen diese ein ausgiebiges Bad in Motoröl nehmen. Baust Du sie in trockenem Zustand ein, dann kann es sein, dass sie beim ersten Gebrauch verbrennen. Sind die Kupplungsscheiben von Dir wieder eingesetzt worden, kommt als Nächstes das Draufsetzen der Druckplatte. Danach musst Du die Druckfedern einsetzen. Alle müssen gleichmäßig ringsum angezogen werden. Mit 10 bis 12 Nm werden sie nun festgezogen.

Kupplung kaputt - Stehendes MotorradIm nächsten Schritt baust Du den Seitendeckel des Getriebes wieder an und hängst den Kupplungszug wieder ein. Zum Schluss musst Du noch das Kupplungsspiel einstellen und Öl nachfüllen.

Fazit

Wenn Du alle Schritte beachtet hast und jedes ausgebaute Teil auch wieder von Dir eingebaut wurde, dann steht Deinem nächsten „Ausritt“ mit Deiner Maschine nichts mehr entgegen. Jedoch solltest Du bei den ersten zu fahrenden Kilometern noch Vorsicht walten lassen, damit sich die Kupplung einschleifen kann und vor allen Dingen auch muss.