In der Motorrad-Szene wird Individualismus oft sehr groß geschrieben. Manchmal reicht ein einfaches Gefährt von der Stange nicht mehr aus, ganz nach dem Motto-Stangenware ist mega-out. Es wird auf- und abgerüstet, getunt und veredelt.
Ganz gleich ob Chopper, Tourer, Sportler, Enduro, Klassiker oder der eigene Helm. Manchmal ist es mit bloßem An- oder Umbau aber nicht getan. Um dem Bike letztendlich auch noch optisch eine eigene Note zu geben, ist eine spezielle Lackierung notwendig. Aber auch hier haben sich die Ansprüche gehörig gewandelt. Die Zeiten, dass jede Farbe erlaubt war, Hauptsache sie ist schwarz, sind längst vorbei. Bunt, möglichst grell oder gleich ein kunstvolles Airbrush oder ein fein gezogenes Pinstripe ist angesagt.
Airbrush und die richtige Motivwahl
Mit „Airbrush“, was soviel wie „Luftpinsel“ bedeutet lassen sich Kontraste, Schatten und Schärfe nachträglich bearbeiten. Das Arbeiten auf Motorradteilen setzt eine tadellose Vorarbeit voraus.
Ein Großteil der Kunden hat genaue Vorstellung davon, wie das Airbrush-Motiv aussehen soll. Entweder bringen sie gleich eine Vorlage mit oder es wird im Archiv etwas passend ausgesucht. Sollte die Phantasie eines Kunden nicht ausreichen werden auch gerne Vorlage speziell auf Kundenwunsch angefertigt, wie man das vom Tättowierer auch kennt.
Ganz gleich, ob stimmungsvolle Landschaftsbilder, Indianer-Motive, Fantasy-, oder Cartoondarstellungen, selbst Horrorgenres lassen sich so auf jedes Bike applizieren.
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Jedes Airbrush-Motiv entsteht in sämtlichen Abschnitten ausschließlich in Handarbeit. Das Verwenden von schnöden Abziehbildern würde prompt gegen die Berufsehre verstoßen. Um aber eine optimale Wirkungskraft zu erzielen, verwende ich zusätzlich Pinsel-, Kratz- und Tupftechniken. Ein Motiv nur zu airbrushen, würde selten das gewünschte Ergebnis bringen. Erst durch die Arbeitskombination mit der Airbrush-Pistole und anderen klassischen Werkzeugen lassen sich so detailgenaue und fotorealistische Kunstwerke verwirklichen.
Ist das Kunstwerk vollenden muss das Airbrush noch mit einer schützenden Klarlackschicht, matt oder glänzend, versiegelt werden.
Das besondere des Pinstripes
Beim Pinstripe kommt es auf die gradlinige, symmetrische und akkurate Ausführung an. Die feinen Linien werden mit Hilfe eines speziellen Pinsels eines sogenannten Schwertschleppers aufgetragen. Hierbei handelt es sich um einen kurzen Holzgriff mit feinem langen Dachshaar. Die Farbe die beim Linieren benutzt wird, ist ein spezieller Lack aus zwei Komponenten. Mit dieser Farbe ist es auch möglich ein Motiv mit harten Kanten auf das Bike oder den Helm zu malen. Der positive Aspekt der besonderen Farbe ist, dass keine Nachbehandlung mit Klarlacke notwendig ist.