Den meisten Motorradfahrern geht es eher um das Fahren selbst, als um das Erreichen bestimmter Ziele. Und doch ist es ratsam, stets ein spezielles Navigationsgerät für Motorräder dabei zu haben. Und sei es nur, um den schnellstmöglichen Weg nach Hause zu finden, wenn man bei einer ausschweifenden Fahrt mit dem Motorrad mal wieder jegliches Gespür für Raum und Zeit verloren hat.

Da es aber bei der derzeitig erhältlichen Fülle an Motorradnavigationsgeräten kaum noch möglich ist, den Überblick zu behalten, wollen wir im Folgenden vier verschiedene Navigationsgeräte näher vorstellen, die aufgrund ihrer jeweiligen Herausstellungsmerkmale eine ganz bestimmte Klientel ansprechen.

Das Garmin Montana 600 Moto-Bundle

Motorradnavigationsgerät von GarminDas Montana 600 Moto-Bundle der renommierten Marke Garmin wird gerne als der unangefochtene König unter den Navigationsgeräten für Motorradfahrer bezeichnet. Ist es doch ein nahezu perfektes Motorradnavigationsgerät, das Funktionen bietet, die andere Navigationsgeräte vermissen lassen.

So zum Beispiel eine spezielle Tracking-Funktion, die sich in vielen Situationen als unsagbar praktisch erweisen dürfte. Zudem unterstützt das Garmin Montana 600 Moto-Bundle nicht bloß die klassische Straßennavigation von Punkt A nach Punkt B, sondern auch eine in ihrer Form wohl einzigartige Luftliniennavigation, die spätestens bei echten Offroad-Touren durch offenes Gelände von unschätzbarem Wert ist.

Des Weiteren punktet das Montana 600 Moto-Bundle mit einer breit gefächerten Grundausstattung, einer hervorragenden Motorradtauglichkeit und einer überragenden Funktionalität sowie einer überlegenen Bedienbarkeit punkten. Außerdem kann das Topmodell unter den Motorradnavigationsgeräten aus dem namhaften Hause Garmin vonseiten seiner Verarbeitungsqualität vollends überzeugen.

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So machen sowohl der 4 Zoll große TFT-Touchscreen als auch der austauschbare 2000-mAh-Lithium-Ionen-Akku sowie das wasserdichte Gehäuse und der integrierte Lautsprecher einen durchweg hochwertigen Eindruck.

Ähnlich verhält es sich mit dem beiliegenden Zubehör, zu dem unter anderem ein USB-Kabel, ein Ladekabel und eine extrem stabile RAM-Mount-Halterung inklusive der dazu gehörenden Dockingstation gehören. Zudem liegt dem Montana 600 Moto-Bundle eine Micro-SD-Karte bei, auf der sich der Garmin City Navigator NT „Europa“ befindet. Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang auch gleich, dass darüber hinaus noch weiteres Kartenmaterial optional zur Verfügung steht, sodass das Montana 600 über den europäischen Raum hinaus auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen kann.

Weitere Pluspunkte verdient das Garmin Montana 600 Moto-Bundle für seine intuitive Bedienung, sein akkurates Ansprechen, die klare Menüführung sowie die extrem lange Akkulaufzeit von gut 8,5 Stunden und mehr. Wie bereits erwähnt wurde, lässt sich der Akku problemlos austauschen, sodass das Montana 600 Moto-Bundle im Bedarfsfall auch deutlich länger als die besagten 8,5 Stunden im Einsatz bleiben kann.

Besondere Erwähnung verdient hierbei noch, dass das Maßstäbe setzende Navigationsgerät von Garmin auch mit handelsüblichen Batterien vom Typ AA betrieben werden kann, sodass es selbst dann einsatzbereit bleibt, wenn sich auf längeren Touren keine Gelegenheit zum Aufladen des Akkus bietet. Einziges Manko, das sich bei dem rundum gelungenen Navigationsgerät von Garmin finden lässt, bleibt somit der Preis von knapp 550 Euro, der zwar absolut gerechtfertigt ist, aber dennoch für einige Motorradfahrer zu hoch sein dürfte.

Das Garmin Zumo 340 LM CE

Zumo 340 NavigationsgerätWer keine 600 Euro für ein Motorradnavigationsgerät ausgeben will, aber dennoch von den unbestreitbaren Vorzügen eines qualitativ hochwertigen Garmin-Produkts profitieren möchte, sollte sich unbedingt das Zumo 340 LM CE näher ansehen. Denn wenngleich das Garmin Zumo 340 LM CE dem Montana 600 Moto-Bundle in den meisten Punkten mehr oder minder klar unterlegen ist, kostet es mit einem Preis von etwa 300 Euro doch auch deutlich weniger.

Genau genommen müsste der besagte Preis in Anbetracht des Gebotenen als echtes Schnäppchen bezeichnet werden. Bietet das Zumo 340 LM CE doch genau das gleiche Kartenmaterial, das auch mit dem Garmin Montana 600 Moto-Bundle gegeben ist. Wobei angemerkt werden muss, dass ab Werk lediglich der Garmin City Navigator NT „Mitteleuropa“ (CE für Central Europe) vorinstalliert ist, sodass nach erfolgreicher Registrierung erst noch ein Karten-Update durchgeführt werden muss, welches aber völlig kostenfrei ist.

Bei der Displaygröße hat das Garmin Zumo 340 LM CE die Nase hingegen mit einer Diagonale von 4,3 Zoll sogar leicht vorne.

Um nun aber auf die Schwächen im direkten Vergleich mit dem teureren Garmin Montana 600 Moto-Bundle zu kommen, ist zunächst der Ionen-Akku zu nennen, der leider fest eingebaut ist und sich somit nicht austauschen lässt. Daraus resultiert wiederum, dass mit dem Garmin Zumo 340 LM CE auch keine herkömmlichen Batterien verwendet werden können, was aber in Anbetracht der zu erwartenden Akkulaufzeit von mehreren Stunden durchaus zu verschmerzen sein sollte.

Zu den größten Stärken des 340er gehört wiederum die Bedienung, die trotz eines beachtlichen Funktionsumfangs leicht verständlich bleibt, sodass selbst Einsteiger kein Problem mit ihr haben dürften. Weitere Stärken zeigen sich bei der rasend schnellen Geschwindigkeit, in der das Garmin Zumo 340 LM CE Routenaktualisierungen nach Verlassen der geplanten Strecke durchführt, und bei der klar verständlichen Sprachausgabe, die dank Bluetooth auch ohne lästige Kabel direkt auf ein Headset im Helm übertragen werden kann.

Navgear Tourmate SLX-350

Tourmate von NavgearWer eher selten mit dem Motorrad unterwegs ist oder vorrangig bekannte Strecken fährt und demzufolge kein teures High-End-Navigationsgerät mit unzähligen Zusatzfeatures braucht, ist mit dem Navgear Tourmate SLX-350 gut beraten.

Das Navgear Tourmate SLX-350 ist ein grundsolides Navigationsgerät zum fairen Preis, das zwar keine neuen Maßstäbe setzt und den vorangenannten Konkurrenten von Garmin noch nicht einmal im Ansatz das Wasser reichen kann, aber dafür je nach Zubehör und Kartenmaterialumfang schon für knapp 200 Euro zu haben ist.

Trotz seines günstigen Preises wartet Navgear Tourmate SLX-350 mit einer mehr als zufriedenstellenden Grundausstattung auf, die neben einem austauschbaren 1300-mAh-Lithium-Ionen-Akku und einer Motorradhaltung sowie einer Saugnapfhalterung unter anderem noch einen integrierbaren Bordnetzanschluss, ein USB-Kabel, Ladekabel für 12 sowie 220 Volt und sogar ein Bluetooth-Headset umfasst.

Als Manko im Vergleich zu den deutlich teureren Motorradnavigationsgeräten von Garmin ist der bloß 3,5 Zoll große TFT-Touchscreen zu nennen, der einen an sich hochwertigen Eindruck hinterlässt, aber zumeist erst mit Nachdruck auf Gesten reagiert. Das gilt zumindest dann, wenn der Touchscreen mit Handschuhen bedient wird, was beim Motorradfahren aber nun einmal die Regel ist.

Außerdem fällt die Akkulaufzeit mit knapp drei Stunden etwas kurz aus, worüber aber in Hinblick darauf, dass der Akku austauschbar ist, hinweggesehen werden kann, sofern ein voll aufgeladener Ersatzakku zur Verfügung steht.

Des Weiteren ist anzumerken, dass Streckenaktualisierungen nach dem Verlassen der vorgesehenen Route oder im Fall eines Verlusts des Satellitensignals eine Weile dauern können. Dafür sind die Routenberechnungen stets akkurat.

Außerdem muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass das Kartenmaterial des Navgear Tourmate SLX-350 vom selben Anbieter stammt, von dem auch der Hersteller Garmin seine Karten bezieht, sodass keine diesbezüglichen Defizite in puncto Genauigkeit oder Aktualität zu befürchten sind. Darüber hinaus punktet das Navgear Tourmate SLX-350 mit einer gelungenen 3D-Ansicht, die mit einem zuverlässigen Spurassistenten und der fotorealistischen Einblendung von Wegweisern und Gebäuden zu gefallen weiß.

TomTom Rider

Navi für Motorräder von TomTomDas TomTom Rider ist ein gelungenes Motorradnavigationsgerät der absoluten Spitzenklasse mit unschlagbar gutem Preisleistungsverhältnis, das trotz kleinerer Kritikpunkte uneingeschränkt empfohlen werden kann.

Ersten Anlass zur Kritik gibt der Akku des Navis von TomTom, der leider fest verbaut ist und sich somit nicht austauschen lässt. Um so löblicher, dass TomTom Rider rechtzeitig mit angenehm langem Vorlauf darauf hinweist, wenn der Akku allmählich zuneige geht.

Weiteres Lob verdient das Navigationsgerät TomTom Rider für seine überaus beachtliche Akkulaufzeit von gut sechs Stunden und mehr.

Des Weiteren punktet das Motorrad-TomTom Rider Navi mit rekordverdächtig schnellen Streckenaktualisierungen. Die eigentliche Routenplanung nimmt hingegen doch etwas Zeit in Anspruch. Dafür kann die geplante Route vor Antritt der Fahrt als Simulation betrachtet werden. Selbstverständlich lässt sich die Simulationsdauer respektive Simulationsgeschwindigkeit dabei frei skalieren.

Außerdem stehen bei der Routenplanung diverse Optionen zur Auswahl, die andere Navis schlichtweg vermissen lassen. So ist es zum Beispiel möglich, sich besonders kurvenreiche Routen anzeigen zu lassen.

Einen weiteren Pluspunkt verdient das wasserdichte TomTom Rider für sein leuchtstarkes Display, welches sich sogar bei suboptimalen Lichtverhältnissen ganz hervorragend ablesen lässt und derart sensibel auf Berührungen reagiert, dass selbst einer Bedienung mit schweren Handschuhen im Winter nichts im Wege steht.

Außerdem liefert das TomTom alle relevanten Informationen zur Route, einen unsagbar praktischen Spurassistenten und eine überaus hilfreiche Kreuzungsansicht. Darüber hinaus fällt auch das Zubehör mehr als zufriedenstellend aus.

Umfasst es neben dem ab Werk bereits vorinstallierten Teleatlas „Europa“ einer ausgesprochen stabilen Dockingstation und einer frei beweglichen RAM Mount-Verschraubung sowie einem Ladekabel für den Akku doch auch alles weitere, was unbedingt für einen reibungslosen Betrieb benötigt wird.

Das Bikinger Fazit

Wer sich nur mit dem besten vom Besten zufriedengibt, ganz gleich, was es kostet, sollte direkt zum Garmin Montana 600 Moto-Bundle greifen. Wer hingegen nach einem möglichst günstigen Motorradnavigationsgerät sucht, das neben einer akkuraten Routenplanung und einer zuverlässigen Wegführung keine zusätzlichen Features bieten muss, wäre wiederum mit dem preiswerten Navgear Tourmate SLX-350 deutlich besser beraten.

Der klare Preisleistungssieger unter den vier vorgestellten Navigationsgeräten für Motorräder ist und bleibt aber das TomTom Rider, das sogar noch weniger als das preiswerte Einsteiger-Navi Zumo 340 LM CE von Garmin kostet.