So lässt Du deine Maschine mit der Sonne um die Wette glänzen
Wann ist der Biker zufrieden? Gehört er nicht unbedingt zu den Enduro-Fans, wahrscheinlich dann, wenn Chrom, Alu und Lack um die Wette scheinen und auch Nicht-Biker glänzende Augen bekommen. Für viele gehört das lästige Putzen genauso zum Hobby wie die Ausfahrt. Dabei ist ein gepflegtes Bike kein Hexenwerk. Mit dem richtigen Material glänzt auch deine Maschine wieder wie neu.
Eine Frage des Standpunkts
Wie so oft, ist der richtige Ort zur richtigen Zeit für den Werterhalt deines Bikes entscheidend. Während im Sommer auch mal draußen geparkt werden kann, macht der Winter vielen Maschinen zu schaffen. Das richtige Dach über dem Kopf kann den Ausschlag über Lust und Frust geben. Eine Garage ist da das Minimum für dein Motorrad. Hier kannst du auch im Winter nach Herzenslust schrauben, basteln und putzen. Noch besser, wenn du Luftfeuchtigkeit und Temperatur in der Wohnstätte deines Bikes regulieren kannst. Temperaturschwankungen zwischen Minus- und Plusgraden können dem Lack und den Kunststoffteilen echten Ärger bereiten. Also Mutti, die Lady oder den Macker raus aus dem Schlafzimmer und die Maschine gut betten. Nicht ganz so drastisch ist die Lösung, die manche Händler und Werkstätten anbieten. Hier kannst du den Winter über eine beheizte Bleibe mieten. Dabei musst du mit einer Miete zwischen 30 und 60 Euro pro Monat rechnen – das ist natürlich orts- und serviceabhängig.
…und zack, ist der Lappen weg
Nicht so schnell, das ist auch bei der Motorradpflege die Devise. Nimmst du dir hin und wieder ein paar Stunden Zeit, kannst du die Wochen dazwischen mit deinem Bike genießen und musst nur eine kurze Unterhaltspflege durchführen. Vergreif dich aber nicht an Muttis Fensterlappen. Was im Haushalt funktioniert, kann deine Maschine unter Umständen empfindlich treffen. Denn auch wenn Mutti auf ihren Mikrofaserlappen große Stücke hält, können die normalen Haushaltstücher sehr scharfkantig daher kommen.
Es lohnt sich, ein paar Euro in ein Microfaserset für Motorräder zu investieren. Die verschiedenen Tücher eignen sich nicht nur für die Reinigung, sondern auch für die Politur. Dabei kommst du in der Regel ohne scharfe Reiniger aus, da die Struktur der Tücher den Dreck quasi wegreißt. Wie bei jeder Lackreinigung achte zuvor auf Steinchen oder Splittern in deinem Tuch. Die kannst du dir auch einfangen, wenn du dein Bike nur mit einem Eimer Wasser putzt. Wringst du den Lappen aus, geht der Dreck mit allen Bestandteilen ins Wasser über – und von dort wieder auf deinen Lappen. Also investiere lieber 2,50 Euro in einen zweiten Eimer – der Lack dankt es dir.
Do’s und dont’s
Du liebst die Sonne? Dein Bike auch. Allerdings solltest du Lackpflege in der prallen Sonne unbedingt vermeiden. Die Chemikalien der Reinigungsmittel können bei erhitzen Lacken verdammt schnell mit der Oberfläche reagieren. Puff, schon ist der Lack im Eimer. Unschöne Schlieren und stumpfe Stellen sind die Folge. Also mal einen auf Schattenparker machen. Auch Muttis Geheimtipps für die Kunststoffpflege solltest du einfach mal überhören. Wir entschuldigen uns brav bei Mutti, aber sie hat leider nicht immer Recht.
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Nutze für die Kunststoffteile niemals nie Öle, Kalt – oder Bremsenreiniger. Das erste Ergebnis mag zwar überzeugen, doch spätestens wenn das Kunststoffteil zerbröselt, wirst du merken, dass ein professioneller Kunststoffreiniger die bessere Wahl gewesen wäre. Das Zeug löst nämlich deine bis dahin tiefschwarzen Kunststoffteile auf und lässt es porös werden. Hingegen darfst du Chrom gerne mit Öl einreiben und anschließend polieren.
Ein Geheimtipp soll hier “ Never dull“ sein. Finger weg von Dampfstrahlern oder Hochdruckreinigern. Dein Bike ist bestimmt für harte Typen, aber das ist eine Spur zu hart für das Motorrad. Und bitte: wir wissen ja, dass Männer gerne nach der Devise handeln: viel hilft viel! Aber nein: Pflegemittel für dein Motorrad solltest du tatsächlich nur entsprechend der Anleitung dosieren und genau auf die Einwirkzeit achten. So lässt du den Lack lange glänzen.
So, nun entschuldigen wir uns nochmal bei Mutti, dass wir sie so durch den Kakao gezogen haben: du bist und bleibst die Beste! Aber die Zweitbeste pflegen wir eben doch lieber ohne Mutti-Tipps. Kommt heil an und bleibt sauber!
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