Das Gefühl auf der Straße ist so unterschiedlich, wie die Menschen auf zwei Rädern. Einige genießen die Fliehkräfte, den radikalen Vortrieb einer Supersport, sowie das moderne Design, welches an die Erscheinung der offiziellen Rennmaschinen anknüpft. Eine andere Form für den Genuss des Lebens hinter einem Lenker bietet der Aufbau Typ Chopper. Die langen Gabeln mit weitem Vorlauf und den optisch geteilten Lenkern, sowie der Sissybar, verkörpern das Lebensgefühl, welches spätestens mit dem Film Easy Rider nicht mehr aufzuhalten war. Wie begann die Erfolgsgeschichte rund um den Chopper, was hat sich über Jahre verändert und warum ist der Stil auch in der modernen Zeit nicht kleinzukriegen?

Alles begann in der Werkstatt

Chopper beitrag1Die begriffliche Bestimmungen Chopper war nicht von Anfang an maßgebend für die Umbauten, die von spezialisierten Privatschraubern ausgingen. Der Name Chopper setzte sich erst einige Jahre nach den ersten optisch ähnlichen Modellen durch. Von den 40ern bis in die 50er des 19. Jahrhunderts wurde der Name Bopper verwendet.

Ein Bopper war ein Motorrad, welches durch private Umbauten aufgewertet werden sollte. Die Ausgangsmaschinen für die Umbauten stammen aus den Häusern Harley Davidson und Indian, welche mit der Optik lange überhaupt nichts zu tun haben wollten.

Die Umbauten waren darauf ausgelegt, das Gewicht der Maschine und auch das Fahrverhalten zu verbessern. Das Entfernen des Vorderrad- und das Abschneiden des Hinterradschutzbleches waren, wie eine Verlängerung des Lenkers, die Basis für die Umbauten. To chop, das bedeutet übersetzt so viel wie, hacken oder auch abhacken.

Durch die Anpassung hin zum Minimalismus sollten die Maschinen auch optisch aufgewertet werden, um sich als überarbeitete Modelle besser verkaufen zu lassen. Bevor der erste Chopper ab Werk hergestellt und auch so genannt wurde, sollte noch etwas Zeit vergehen.

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Aufleben in der Popkultur

Der Film Easy Rider gehört für alle, die den besonderen Genuss auf einer Chopper schätzen, zur Pflichtlektüre. So gilt der Streifen als Höhepunkt der Welle, welche die bürgerlichen Schichten Amerikas aufrüttelte und der Populärkultur zeigte, welcher Begriff der Freiheit mit dem Leben fernab von der Norm verbunden sein kann. chopper beitrag3

Auch in der Rockmusik wurde das Thema immer bedeutender, so dass die Jugend, welche sich Kulturell, auch aufgrund des Vietnamkriegs, für ein anderes Leben entscheiden wollte, mit den Outlaws mitfieberte, sich angesprochen fühlte.

Zu diesem Zeitpunkt war der Chopper die Maschine für wilde Kerle und Motorradgangs wie die Hell’s Angels.

Vom Außenseiter zur Zielgruppe

Firmen wie Harley Davidson, welche Anfangs nichts von den Umbauten und den zwielichtigen Fahrern wissen wollten, sprangen erst 1984, also erst 15 Jahre nach Easy Rider, auf den Trend auf. Der Umbruch in Amerika kam auch in den mittleren, bürgerlichen Schichten an.

Vom Firmenbesitzer, über den Büroangestellten, bis hin zum Fabrikarbeiter, der wilde Stil, des männlich-brachiale Zweirads, brachte viele in Versuchung und sorgte somit für eine Entfremdung der Idee.

Das Angebot, die Motorräder mit der Optik eines Starrrahmens und Springergablen ab Werk im Typ Chopper auszuliefern, ging gegen das Prinzip der Individualisierung.

chopper beitrag2Der Chopper wurde nach und nach auch zum Fahrzeug für Freizeitrocker. Viele weitere Versionen, welche irgendwie an den Aufbau der ersten Modelle erinnern, sollten folgen. So gab es aus dem asiatischen Markt die sogenannten Softchopper, Straßenmotorräder mit angepassten Anbauteilen im Design der Chopper. Auch die Cruiser gelten als moderner Nachfolger der ersten Umbauten mit dem Namen Bopper.

Ein amerikanischer Traum

Von der Verruchtheit der teils kleinkriminellen Bastler wurde er Chopper reingewaschen. Zwar sind die Aufbauten bei zwielichtigen Motorradclubs noch immer beliebt, allerdings voll in der Gesellschaft angekommen. Mit einer Lederjacke, Boots und einer ausgewaschenen Jeans ausgerüstet, kann heute jeder auf einer entsprechenden Maschine für Aufsehen sorgen.

Schließlich geht es bei diesem Stück amerikanischem Traum nicht darum, vom Tellerwäscher zum Millionär aufzusteigen, sondern die Freiheit zu schmecken, welche mit dem Leben auf der Straße, der tagelangen Fahrt über die Route 66 verbunden wird.

Letztendlich gilt auch für den Chopper, das Motorrad der ausbrechenden Generation: Rock n‘ Roll will never die.

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