Das richtige Drunter ist eine ewige Problemfrage für Motorradfahrer. Die Sache mit dem Schwitzen treibt einem Biker schnell die Schweißperlen auf die Stirn. In der Werbung ist die Rede von atmungsaktiver und Wasser abweisender Multifunktionswäsche. Die Verwirrung ist komplett, wenn der Kurvenbegeisterte trotz Klimamembran und Thermoschutz schweißgebadet vom Bock steigt. Was alles für das richtige Drunter zu beachten ist, erfährst Du hier.

Baumwoll-Shirts sind nichts für Drunter

das-richtige-drunter-ist-nicht-baumwolle„Transpirieren ist eine zentrale Funktion des Körpers“, erklärt Michael Lenzen vom Verband der Motorradfahrer. Körperschweiß verdampft, die Wassermoleküle entweichen durch die Kleidung. Gut gedacht von Goretex & Co. Wenn da nicht das Lieblings-Shirt dazwischen wäre. Die Feuchtigkeit kondensiert an den Fasern. Das Bauwollgewebe nimmt das Wasser auf und kühlt durch den Verdunstungsvorgang.

Selbst im Sommer kann sich durch den zusätzlichen Windchill-Effekt eine Unterkühlung der exponierten Stellen ergeben. Genau hier fängt das Wohlbehagen bei einer Motorradtour an.

Gebirgstourer wissen, wovon die Rede ist. Im Tal ist es herrlich warm. Spätestens am Pass steigen sie nass geschwitzt und fröstelnd vom Bike. Krämpfe beeinträchtigen die lebenswichtige Fahrkonzentration und im schlimmsten Fall folgt der Hexenschuss am nächsten Tag.

Zugegeben, Funktionsunterwäsche macht weniger her, als das poppig gestylte Hemd des letzten Biker-Events. Dafür erhältst Du jede Menge Sicherheit. Im Sommer reicht ein dünnes Underwear aus Polyamid unter der Lederkutte. Der Stoff kühlt bei hohen Außentemperaturen und passt sich den Bewegungen des Kombis an. Wasserdampf wird schnell von der Haut abgeführt. Dadurch bleibt sie trocken.

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Breite Bündchen an den Ärmeln und am Hals verrutschen nicht und halten Wind ab. Achte beim Kauf auf die Nähte. Sie tragen gerne auf und führen zu Druckstellen. Besonders im Schritt, wo die empfindlichen Zonen der Körpermitte gegen den Tank drücken, kann das auf langen Touren stören.

Zweiteilige Unterwäsche kann je nach Wetterlage günstiger mit anderen Kleidungsstücken kombiniert werden. Einteiler bieten einen durchgehenden Schutz.

Die Reihenfolge beim Drunter macht es aus

Anders sieht es bei Fahrten im Herbst und Winter aus. Eingenähte Klimazonen der Funktionsunterwäsche haben zusätzlich die Aufgabe, zu viel Wärme nach außen abzugeben. „Das Zwiebelsystem ist immer das-richtige-drunter-in-der-kalten-jahreszeitnoch ein bewährter Schutz“, so Michael Lenzen. Die Luft in den Zwischenräumen isoliert und schützt vor dem Auskühlen. Damit der Wasserdampf den Weg nach außen findet, muss die richtige Reihenfolge eingehalten werden.

Synthetische Thermogewebe direkt an der Haut und weitere Kleidungsstücke in mehreren Schichten darüber halten warm. Ein Pullover aus Baumwolle hat unter dem Kombi nichts zu suchen. Er macht die beste High-Tech Kleidung nutzlos. Bewegte Luft ist zwei bis fünf Grad kühler als die vorhandene Außentemperatur. Unterwäsche mit eingearbeiteten Taschen für Windstopper am Knie und den Ellenbogen ist komfortabel und vermindert den Windchill-Effekt.

Merinowolle ist hautfreundlich

Sinken die Temperaturen weiter, schwören gestandene Winterbiker auf Unterzeug aus Merino-Wolle. Die feine und dichte Wolle der spanischen Merino-Schafe ist leicht und anschmiegsam. Die dünnen Gewebe kratzen nicht. Zusammen mit synthetischen Fasern regelt die Struktur der Gewebekomponenten die Körpertemperatur auf natürliche Weise.

das-richtige-drunter-ist-auch-im-sommer-entscheidendDie antiallergene Merino-Wolle hält warm, während die Polyesterfasern den Wasserdampf in die Außenbereiche abgeben. Dabei bleibt die Unterwäsche geruchslos.

Enge Outfits aus Leder bleiben in den Wintermonaten besser im Schrank – das Naturmaterial beengt die Bewegungsfreiheit und reagiert extrem bei Kälte. Textile Kombis nehmen dickere Unterwäsche gelassener hin.

Fazit

Funktionsunterwäsche ist ein Sicherheitsfaktor beim Motorradfahren. Das Outfit der Unterkleidung sieht zwar nicht so poppig aus. Dafür nimmt die zweite Haut Ausdünstung auf und leiten sie nach außen vom Körper weg. Die Feuchtigkeit in der Kleidung wird dadurch nicht weniger, der Tragekomfort der trockenen Haut dagegen ist angenehmer.

Eine trockene Unterwäsche verhindert in der kalten Jahreszeit ein gefährliches Auskühlen des Körpers. Verschwitzte Wäsche und ein ungünstiger Luftzug führen im Sommer zu gefährlichen Verkrampfungen.

Ein Tipp: Weichspüler in der Waschmaschine setzt die Oberflächenspannung von Wasser herab. Verzichte auf diese Waschzusätze, um die Dampfdurchlässigkeit der Motorradunterwäsche zu gewährleisten.

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