Im Zusammenhang mit einer neonfarbenen Warnweste spricht man immer von erhöhter Sicherheit. Natürlich, bei einem Unfall solltest Du auf die leuchtende Weste nicht verzichten und Dich gut sichtbar kleiden. Im Straßenverkehr selbst könnte die gelbe oder orange Warnweste allerdings eher irritieren und die Aufmerksamkeit von Autofahrern von der Fahrbahn ablenken.

Motorradfahrer mit Warnweste: Sinn oder Unsinn?

Warnweste für MotorradfahrerHier scheiden sich die Geister und das zu Recht. Mit Einführung der Warnwestenpflicht wollte die EU mehr Aufmerksamkeit auf Unfallstellen lenken und vermeiden, dass andere Autofahrer Hilfe holende Verkehrsteilnehmer übersehen.

Wenn Motorradfahrer sich mit der Warnweste auf ihr Bike setzen und über die Autobahn oder über Landstraßen fahren, könnte dieser Umstand eine durchaus irritierende Wirkung mit sich bringen. Andere Verkehrsteilnehmer konzentrieren sich schon von Weitem auf den leuchtenden Punkt, den Du mit der Warnweste auf dem Motorrad abgibst und der im Zuge des eigentlichen Nutzens der signalgelben Westen auf einen Unfall schließen lässt. Abrupte Bremsungen und Auffahrunfälle könnten sich hinter Dir häufen und die Folge dessen sein, dass Du einfach nur sichtbarer sein wolltest.

Es gibt Ausnahmesituationen, in denen eine Warnweste durchaus sinnvoll ist und Autofahrer auf ein wirkliches Risiko aufmerksam macht. Reist ihr in der Gruppe und werdet bei Überholmanövern voneinander getrennt, kann die Warnweste beim „Gruppenanführer“ und beim „Schlusslicht“ Unfälle vermeiden. Autofahrer erkennen an euch, dass ihr in der Gruppe unterwegs seid, wodurch sie vom Gas gehen und sich nicht in euren Konvoi drängeln.

Bei klassischen Touren ohne Gruppe werden Warnwesten allerdings als weniger sinnvoll erachtet, da sie gemäß ihrer Bestimmung eben eine Warnung darstellen und mit einem Unfall in Zusammenhang gebracht werden.

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Warnweste bei Dämmerung und im Nebel

In sommerlicher Sonne würde die Warnweste neben dem erhöhten Unfallrisiko der hinter Dir fahrenden Autos zu weiteren Problemen führen. Erstens schwitzt Du unter dem Material und zweitens sind Neonfarben dafür bekannt, dass sie auf Insekten besonders anziehend wirken.

Anstatt in Ruhe fahren und Dich auf den Verkehr konzentrieren zu können, bist Du mit Dich umschwirrenden Insekten beschäftigt, die Dich – aufgrund der leuchtenden Farbe – für eine Wiese mit reichlich Nektar halten. Auch wenn Dich das Visier des Helmes vor Fliegen und Co. in den Augen schützt, lenken Insekten Deine Aufmerksamkeit vom Straßenverkehr ab und erhöhen somit Dein Unfallrisiko.Warnweste

Anders verhält es sich, wenn Du auf nebliger Landstraße oder der Autobahn bei Dämmerung unterwegs bist. Hier kann eine Warnweste durchaus zielführend sein und ausschließen, dass Autofahrer Dein Rücklicht erst viel zu spät erkennen und auffahren.

Generell solltest Du die Warnweste mit Vorsicht genießen und bedenken, dass sie ursprünglich zum Tragen an Unfallstellen entwickelt und für Autofahrer verpflichtend eingeführt wurden. Die Warnweste erzeugt bei Autofahrern automatisch den Tritt auf die Bremse, da sie die vermeintliche Unfallstelle langsam umfahren und die Beteiligten nicht gefährden möchten. So eine Bremsung kann, wird sie zu stark und hektisch vorgenommen, zu einem Auffahrunfall führen.

Sinnvoll oder nicht? Die Frage stellt Dich vor einige Vor- und Nachteile, deren Abwägung gegeneinander durchaus lohnenswert ist. Solange die Warnweste als Merkmal und Markierung einer Unfallstelle dient, kann sie Dein Risiko selbst zu verunfallen steigern und somit genau das Gegenteil Deiner eigentlichen Absicht bewirken.

Fazit

Warnwesten sollten die Ausnahme bleiben und primär Einsatz finden, wenn Du wirklich mit einer Panne am Straßenrand stehst und Autofahrer darüber in Kenntnis setzen möchtest. Zur Sicherung einer Unfallstelle solltest Du sie tragen, im fließenden Verkehr hingegen solltest Du besser auf die Warnweste verzichten.

Wie bei jeder Regel wird auch diese Regelung von Ausnahmen begleitet. Bei Fahrten im Konvoi oder auf nebligen Straßen und in der Dämmerung kann die Warnweste Leben retten und hinter Dir befindliche Autofahrer auf Dich als Motorradfahrer aufmerksam machen.

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