Wer einmal mit dem Zug von Karlsruhe nach Konstanz gefahren ist, wird die herrliche Aussicht zu schätzen wissen. Tiefe Täler, dunkelgrüne Wälder und Wiesen sowie schöne Kurven säumen die Strecke. Mit dem Motorrad lädt diese Strecke für Kurzausflüge über ein Wochenende ein und bietet unterwegs einiges an atemberaubender Schönheit.

Startschuss in Konstanz

Konstanz

Die Konstanzer Seestraße mit Blick auf die Altstadt

Los geht die Motorradtour im historischen Konstanz. Der Heimatstadt des konstanzer Konzils auf dem im 15. Jahrhundert die Pastfrage geklärt wurde und die Einigung der Kirche beschlossen werden sollte. Ein kleiner Spaziergang vor Beginn der Tour, um die Beine zu lockern bietet sich vor allem auf der Uferpromenade der Seestraße an. Hier findet man eine einladende Kulisse sowohl auf das Konsanzer Hotel Steigenberger, als auch die Altstadt und das Konstanzer Münster.

Ein Blick auf die andere Seeseite zeigt die schweizer Nachbarstadt Konstanz. Vor allem während dem Seenachtsfest im August lassen sich von hier die beeindruckenden Feuerwerke der beiden Städte bewundern.

In Konstanz startet die Tour am schönen Bodensee und führt vorbei am Gnadensee in Allensbach. Den Namen bekam dieses Teilstück des Bodensees aufrgund der Tradition, zum Tode verurteilte Straftäter zu begnadigen, sofern die Kirchglocken der Kirche auf der Reichenau bei der Überfahrt zum Festland leuteten.

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Tour Konstanz nach Radolfzell

Das erste Teilstück von Konstanz nach Radolfzell

Wer die Tour über ein Wochenende plant und es etwas gemütlicher angehen möchte, findet auf der Reichenau idyllische Cafés und kleine Gaststätten, in denen lokale Köstlichkeiten angeboten werden. Frischer Fisch und saisonales, auf der Reichenau angebautes Gemüse landet hier auf dem Teller. Allerdings sollte man sich hin der Hauptsaison von Mai bis August vor den Touristenscharen in Acht nehmen. Neben der Mainau ist die Insel Reichenau eines der beliebtesten Ausflugsziele um Konstanz herum.

Über Markelfingen gelangt man nach Radolfzell, wo man sich vom Bodensee endgültig verabschiedet und die Tour in Richtung Schwarzwald startet.

Von Radolfzell geht es direkt nach Stockach über die B24 und anschliessend die B313. Stockach selbst wird rechts liegen gelassen und die Fahrt geht weiter nach Tuttlingen auf der B14. Hier macht man erste Bekanntschaft mit den Ausläufern des Schwarzwaldes und bahnt sich seinen Weg über die angenehm kurvige Landstrasse.

Tuttlingen – Rottweil und Freudenstadt

Tuttlingen ist ebenfalls einen kleinen Abstecher wert. Das Weltzentrum der Medizintechnik, wie sich die Stadt selbst nennt ist eine historische Stadt mit etwas anderem Charakter.

Da die Stadt 1803 komplett niederbrannte und neu aufgebaut werden musst, finden sich in der historischen Stadt nahezu ausschliesslich gerade Straßen.

Radolfzell nach Rottweil

Route von Stockach über Tuttlinen nach Rottweil

Der Marktplatz ladet zum Verweilen ein und bietet gerade an Markttagen (Montag und Freitag vormittag) eine nette Abwechslung.

Über Tuttlingen gelangt man in die älsteste Stadt Baden-Württembergs – Rottweil. Gegründet 73 n. Chr. durch Kaiser Vespasian findet sich in Rottweil eine Altstadt, wie es sie selten zu sehen gibt. Die lange Geschichte der Stadt ist sehr bewegt. So trat Rottweil 1463 der Schweizer Eidgenossenschaft bei und ging 1803 durch Drohungen an die Württemberger über.

Während des dreißigjährigen Krieges wurde Rottweil 1643 belagert, eingenommen und im selben Monat wieder befreit. Während der Hexenverfolgungen zwischen 1546 und 1661 fanden 266 Menschen wegen Hexerei und Zauberei in Rottweil den Tod.

Die Geschichte dieser Stadt ist sehr belebt und spiegelt dies auch in der Architektur wieder. So findet man antike Mosaike, mittelalterliche Türme und Häuser und auch moderne Bauten auf kleinstem Raum. Ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt ist aufjedenfall Lohnenswert.

Von Rottweil geht es weiter nach Freudenstadt, vorbei an Oberndorf (Heimat des Waffenherstellers Heckler und Koch) und Loßburg. Die Strecke entfaltet leichte Kurven, kurze Sprintstrecken und natürlich einen herrlichen Ausblick. In Freudenstadt, am Rand des Nordschwarzwalds, kann man angenehm zu Mittag essen.

Motorradroute nach Freudenstadt

Strecke von Rottweil nach Freudenstadt

Der Kneip- und Heilkurort ist zwar nicht so alt wie Rottweil, allerdings blickt die Stadt auf eine ebenso bewegte Geschichte zurück. 1599 gegründet sorgten Brände, der dreißigjährige Krieg, sowie die Bombardierung im zweiten Weltkrieg für starke Einschnitte in die Stadtentwicklung.

Von Freudenstadt nach Baden-Baden

Von Freudenstadt geht es weiter auf die Schwarzwaldhochstraße. Eine beliebte Strecke für Motorradausfahrten, die alles bietet, was das Motorradherz verlangt. Eine herrliche Aussicht, wundervolle Kurven und ausgiebige Beschleunigungsstrecken. Allerdings sollte man besonders am Wochenende vorsichtig fahren, da sich sehr viele Motorradfahrer auf der Strecke tummeln.

Wer zwischendurch eine Ausfahrt in der Ausfahrt einlegen möchte, findet auf der Schwarzwaldhochstraße die perfekte Gelegenheit dazu. Auf etwa 60 km Länge kann man sich hier auf seinem Motorrad austoben. Aber auch abseits der Straße bietet der Schwarzwald hier viel Abwechslung. Nähere Informationen zur Schwarzwaldhochstrasse findet man hier.

Baden-Baden über Freudenstadt

Von Freudenstadt nach Baden-Baden über die Schwarzwald Hochstrasse

Auch interessant ist an Wochenenden die Zufluchtgleitfliegerrampe. Von der steil abgehenden Startpiste der Gleitschirmflieger hat man einen atemberaubenden Ausblick über das Renchtal und kann den Gleitschirmfliegern beim starten zuschauen. Der Abstecher dauert etwa 15 Minuten von der Schwarzwaldhochstrasse weg und liegt direkt auf dem Weg nach Baden-Baden.

Der Ende der Ausfahrt ist in Baden-Baden erreicht. Direkt von der Schwarzwaldhochstrasse landet man über eine recht steile Serpentinenstrecke in Lichtental und schließlich Baden-Baden. Der römische Kurort ist ausgestattet mit herrlichen Bädern, Kneipstätten und Konzerthallen. Perfekt um den Nachmittag und die Nacht zu verbringen.

Oppenauer Zuflucht

Der Ausblick vom Gleitflugstart an der Zuflucht über Oppenau

Die Übernachtung ist für gehobene Ansprüche im Dorint Maison Messmer nicht verkehrt. Direkt in der Innenstadt gelegen findet man hier alles was man sich von der Kurstadt wünschen kann in Laufdistanz. Wer es gerne günstiger haben mag wird im Hotel Bischoff fündig.

Wer also einen kleinen Wochenendauflug unternehmen möchte und sein Motorrad nicht direkt einem starken Materialverschleiss aussetzen möchte, findet in dieser kleinen Strecke einiges, dass sich zum Erkunden lohnt. Mit insgesamt etwa 200 km Strecke kann man dies zwar auch an einem Tag hin und zurück schaffen, allerdings ist eine Übernachtung in Baden-Baden aufjedenfall empfehlenswert.