Größer ist immer besser! Wirklich? Jedenfalls ist es eine weit verbreitete Ansicht. Doch gilt das auch für den Hubraum eines Motorrads? Es gibt viele Typen von Bikes, doch 2 Rivalen erregen die meiste Aufmerksamkeit: das 600cc und das 1000cc. Es wird viel darüber diskutiert, welche Klasse die bessere ist, aber was macht ein 600er bzw. ein 1000er Motorrad aus?

Die Frage: 600 oder 1000cc?

600cc

Vor allem, wenn Motorradfahren Neuland für Dich ist, wird man Dir empfohlen haben eine Maschine mit 600cc oder weniger zuzulegen und das ist grundsätzlich auch ein sehr guter Rat. Der größte Vorteil von 600cc Motorrädern gegenüber ihrem größeren Pendant mit 1000cc ist die bessere Kontrollierbarkeit auf Seiten des Fahrers. Das heißt, die Leistung kommt etwas langsamer auf die Straße und wenn Du aus Versehen zu stürmisch Gas gibst, hebt nicht gleich das Vorderrad ab. Das ist vor allem wichtig, wenn man erst seit kurzem fährt und noch lernt mit der Beschleunigung umzugehen.

600 oder 1000cc - Suzuki GSC R600Der zweite große Vorteil eines 600cc Motorrads ist, dass es für gewöhnlich deutlich leichter und damit flinker und gelenkiger ist. Im Durchschnitt wiegen Räder mit 600cc um die 170 kg, während ihre großen Brüder mit 1000cc meist ungefähr 200 kg auf die Waage bringen. Auf wenn 30 kg jetzt nicht nach viel klingen, haben sie einen enormen Effekt auf Steuerbarkeit und Beschleunigung.

Drittens sollte man nicht vernachlässigen, dass auch ein Motorrad mit 600ccm sehr schnell ist. Wenn Du nicht die ganz großen Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h suchst, reicht es vollkommen aus. Im alltäglichen Verkehr wirst Du wahrscheinlich selbst die Grenzen der 600ccm Maschine selten ausreizen. Hier ein Blick darauf.

1000cc

Die 1000cc Klasse ist das größere Gegenstück zur 600cc. Während die kleineren Motorräder agiler sind und ein besseres Handling haben, setzen die großen Modelle auf rohe Kraft und beispiellose Leistung. Ein 1000cc-Bike ist ein Biest und verlangt Respekt wenn man es fährt. Die meisten dieser Maschinen haben zwischen 160 und 200 PS, das heißt (in Kombination mit ihrem geringen Gewicht), dass Du mit so einem Rad so ziemlich jedes Auto im Staub stehen lässt. Es gab sogar bereits Rennen zwischen einem 1000cc Motorrad und einem Tornado Kampfjet.

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600 oder 1000cc - Honda CBR1000RRWo liegen nun also die Vorteile für Dich als Fahrer? Der größte und offensichtlichste Pluspunkt ist natürlich die sofort verfügbare Leistung. Wenn Du im 6. Gang auf der Autobahn fährst und beschleunigen musst (um zum Beispiel aus einer Gefahrensituation zu entkommen), dann reicht ein kleiner Dreh am Gas und Du bist über alle Berge. Nur eine viertel Drehung lässt 200 schnelle Pferde frei, was aber auch schnell zum Problem werden kann, wenn man nicht genau auf Drehgriff achtet.

Ein weiterer Vorteil eines 1000cc Motorrads merkst Du, wenn Du einfach nur langsam durch die Stadt fährst. Du musst deutlich seltener schalten, einige leistungsstarke Maschinen können im ersten Gang bis auf 120 km/h kommen. Die Gänge sind für erfahrenere Fahrer ausgelegt, um schneller zu werden, wenn es darauf ankommt.

Fazit

600 oder 1000cc - Kawasaki Ninja H2RWelche Klasse die bessere ist hängt absolut vom Fahrer ab. Einerseits ist der Lernprozess mit einem kleineren, fehlertoleranteren Motorrad deutlich einfacher. Mit einer 1000cc Maschine anzufangen, ist wie in einem 600 PS Lamborghini Auto fahren zu lernen – schwierig, aber nicht unmöglich. Andererseits reicht für die meisten alltäglichen Fahrten von der Innenstadt bis zur Autobahn ein 600cc völlig aus.

Aber „ausreichen“ ist nicht unbedingt gleich Spaß haben. Wenn Du genug Erfahrung hast und das Motorrad mit dem gebührenden Respekt vor seiner unglaublichen Leistung hast, kann eine 1000cc Maschine genau der richtige kraftvolle Begleiter sein, der Dich auch in Extremsituationen nicht im Stich lässt.